Ein weiter wichtiger Punkt beim Thema „Babyschlaf“ ist auch das Schaffen einer babygerechten und sicheren Schlafumgebung. 

 

Wie schlafen Babys sicher und gesund?

 

Hier haben wir für Euch die wichtigsten Informationen zum Thema „Sicherer und gesunder Babyschlaf“ auf einen Blick zusammengestellt:

  • Verwendet lieber einen Schlafsack als eine Bettdecke, da die Decke über den Kopf rutschen kann.
  • Überhitzung vermeiden: Sorgt dafür, dass der Körper Eures Babys nicht überwärmt. Also nicht zu warm einpacken und für ein eher kühles Raumklima (um die 18 Grad) sorgen.
  • Nicht rauchen: Tragt zu einem gesunden Babyschlaf bei und sorgt dafür, dass im Haus nicht geraucht wird und verrauchte Klamotten etc. nicht in die Nähe Eures schlafenden Babys kommen. 
  • Ganz wichtig ist die Rückenlage: Legt Eurer Baby zum Schlafen IMMER auf den Rücken. Die Bauchlage und die Seitenlage sind keine sicheren Schlafpositionen. 
  • Babybett im Elternschlafzimmer: Bisher ist noch die vorherrschende Empfehlung, dass Eure Kleinen zum Schlafen möglichst im Beistellbett oder im eigenen Bettchen in Eurem Zimmer schlafen. Doch das sogenannte Co-Sleeping bei dem die Kleinen ganz eng bei Mama schlafen wird immer mehr untersucht. Da es viele Vorteile mit sich bringt setzt sich immer mehr eine differenziertere Empfehlung durch, bei dem das Schlafen der Kleinen im Elternbett unter bestimmten Voraussetzungen gut ist. Dazu wollen wir Euch bald in einem eigenen Blogbeitrag informieren.

Die sicherste Schlafposition für ihr Baby ist die Rückenlage

 

 

DIE RÜCKENLAGE WIRD AUS GUTEM GRUND EMPFOHLEN

Die Untersuchungen einer groß angelegten Studie in den USA dazu zeigen, dass die Anzahl der Kinder, die auf dem Rücken gelagert wurden, von 1993 bis 2010 von 17 auf 73 % anstieg. Gleichzeitig haben sich die Fälle vom plötzlichen Kindstod mehr als halbiert – von 4.700 Fällen 1993 auf 2.063 im Jahr 2010.

RÜCKENLAGE

 

Am allerwichtigsten für einen sicheren und gesunden Babyschlaf ist die Rückenlage: Legt Euer Baby zum Schlafen IMMER auf den Rücken. Die Bauchlage ist keine sichere Schlafposition. Auch die Seitenlage ist zum Schlafen nicht geeignet, da sich Euer Baby im Schlaf auf dem Bauch drehen könnte.

Wir haben uns ausführlich mit diesem Thema beschäftigt. Lest dazu gerne unsere Blogartikel zum Thema Schlafpositionen.

SCHLAFPOSITIONEN

 

BABYBETT IM ELTERNSCHLAFZIMMER

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) empfiehlt in ihrem Ratgeber „Schlafempfehlungen für das Baby“, das Kind zum Schlafen möglichst in ein eigenes Bett im Elternschlafzimmer zu legen. Sie teilt damit die Meinung vieler Ärzte, Hebammen und Experten. Auch verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen: Im ersten Lebensjahr schläft ein Baby in seinem eigenen Bettchen, aber in direkter Nähe zu den Eltern am sichersten – also beispielsweise in einem Gitterbett, das gleich neben dem Elternbett steht, oder in einem sogenannten Babybalkon (Anstellbett, Beistellbett). Euer Baby wird durch Eure Geräusche und Bewegungen positiv stimuliert. Und auch Eure gleichmäßigen Atemgeräusche haben einen positiven Einfluss auf die Atemregulation Eures Babys. Keine Angst, ihr verwöhnt Euer Kind damit nicht – Euer Baby braucht Eure Nähe. Auch für das nächtliche Stillen ist es günstig, wenn das Babybett in Eurer Nähe steht.

Für die Ausstattung des Babybetts empfehlende wir folgende Regeln:

  • Der Abstand der Gitterstäbe des Babybettes sollte mindestens 4,5 und höchstens 6,5 cm betragen, um die Einklemm- und Durchrutschgefahr bestmöglich zu vermeiden. Babybetten mit TÜV/GS Zeichen erfüllen diese Norm.
  • Das Babybett sollte keine scharfen oder spitzen Kanten und Lücken sowie überstehenden Teile aufweisen, an denen z.B. Schnullerketten hängen bleiben können. 
  • Verwendung einer geeigneten Matratze:
    • Möglichst fest, aber luftdurchlässig
    • Nicht zu weich (für eine physiologische Stellung der Wirbelsäule beim Schlaf sollte das Baby nicht mehr als 2 cm einsinken)
    • Schadstoffarm
    • Mit trittfestem Rand (verhindert Einklemmen der Füße zwischen Matratze und Holzrahmen)
    • Kein Kunststoff-Schonbezug und keine Gummiauflage
  • Lieber ein Schlafsack als eine Decke
  • Keine Verwendung von Fellunterlagen oder weichen Umpolsterungen (Nestchen)
  • Entfernen von allen Gegenständen, die die Atemwege verschließen könnten (wie z.B. Kuscheltiere, Kuscheltücher oder -decken) oder kleine Teile, die verschluckt oder in die Atemwege gelangen könnten.

Ob unsere Kleinen direkt bei uns im Bett schlafen können wird auch immer wieder heß diskutiert. Hier gibt es eine Reihe Faktoren, die dafür sprechen, aber auch welche die dagegen sprechen. Wie so oft gibt es hier kein klares ja oder nein sondern ein ja wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Da uns das Thema Co-Sleepign sehr am Herzen liegt, möchten wir Euch in einem eigenen Blogartikel dazu informieren. Diesen findet ihr ganz bald hier in unserem Blog.

LIEBER SCHLAFSACK ALS BABYDECKE

Verwendet Bettzeug wenn überhaupt lieber sparsam: Stellt immer sicher, dass weder das Bettzeug noch andere Utensilien wie z.B. Kuscheltiere oder Schmusetücher den Kopf Eures Babys bedecken können oder nehmt sich beim unbeobachteten Schlafen am besten komplett aus dem Bett. So sorgt ihr dafür, dass Euer Baby frei und unbeschwert atmen kann. 

Nutzt lieber einen Schlafsack als eine Bettdecke, damit der Kopf Eures Babys durch nichts bedeckt werden kann, was einen Atemrückstau verursachen könnte. Achtet dabei aber darauf, dass der Halsumfang des Babyschlafsacks nicht größer ist als der Kopf Eures Kindes, damit Euer Baby nicht in den Schlafsack hineinrutschen kann. Auch die Armausschnitte dürfen nicht zu groß sein, sonst kann Euer Kleines im Schlafsack ebenfalls nach unten rutschen, und der Halsausschnitt drückt sich gegen den weichen Hals. Als Faustformel für die richtige Größe bzw. Länge des Schlafsackes gilt: Körpergröße des Babys minus der Kopflänge plus 10 – 15cm Platz zum Strampeln und Wachsen. Beherzigt bitte den wichtigsten Grundsatz „Heraus- statt Hineinwachsen“ beim Kauf eines Babyschlafsacks.

Verzichtet bitte auch auf ein sperriges und unsicheres Kopfkissen. Eine geeignete Kopfunterlage wie der medizinische Medibino Kopfring hingegen hilft Eurem Baby, unerwünschte Kopfverformungen zu vermeiden und gewährleistet gleichzeitig einen sicheren und gesunden Babyschlaf.

HIER MEHR ÜBER DIE ANWENDUNG VON BABYKISSEN ERFAHREN

 

 

Achtet bitte darauf, dass der Körper Eures Babys nicht überwärmt. Bei kleinen Babys passiert das leider schneller, als Ihr vielleicht denken mögt, da Babys ihre Körpertemperatur noch nicht so wie wir Erwachsenen regulieren können. Grundsätzlich mögen es die meisten Babys lieber etwas kühler, als zu warm.

 

 

 

Hier ein paar Tipps für eine gesunde und nicht zu warme Schlafumgebung für Euer Baby:

 

  • Verzichtet auf Heizkissen oder Wärmflaschen im Babybett und benutzt diese auch nicht im Winter, wenn es draußen kälter wird.
  • Euer Baby benötigt beim Schlafen kein Mützchen oder eine ähnliche Kopfbedeckung. Zieht Eurem Baby weder zum Schlafen noch wenn es im Haus ist ein Mützchen an, denn Babys leiten einen Großteil der überschüssigen Wärme über den Kopf ab.
  • Als Bekleidung Eures Babys zum Schlafen genügen eine Windel, Body und/oder Schlafanzug – auch wenn Euer Baby krank ist. 
  • Heizt nicht zu stark. Empfohlen sind 16 – 18° Grad Raumtemperatur und ein gewisses Maß an frischer Luft, jedoch keine Zugluft. Sorgt für eine ausreichende Lüftung des Schlafzimmers (2 – 3 mal Stoßlüften für ca. 10 Minuten pro Tag).
  • Das Babybett sollte nicht neben einem Heizkörper oder in der Sonne stehen.
  • Verzichtet bitte auch auf Federbetten, Felle oder Nestchen im Babybett. Im Gegensatz zu der früher gängigen Meinung, dass Felle für eine optimale Temperaturregulierung sorgen, wurde inzwischen nachgewiesen, dass es durch die Verwendung von Fellen zu einer Überwärmung im Babybett kommen kann.

Vielleicht habt ihr es selber schon bei Eurem Kind beobachtet: Viele Babys haben häufig kalte Hände und/oder kalte Füße. Das sagt jedoch nichts über ihre Körpertemperatur aus. Diese könnt ihr entweder mit einem entsprechenden Babythermometer (zum Beispiel wenn ihr das Gefühl habt, dass euer Baby krank ist) oder zwischen den Schulterblättern prüfen: Hier sollte Euer Kind sich warm, aber nicht verschwitzt anfühlen. 

NICHT RAUCHEN!

Rauchen während der Schwangerschaft und nach der Geburt erhöht das Risiko für viele Erkrankungen. Das Rauchen in der Umgebung des Kindes ist neben der  Bauchlage das größte Risiko für den plötzlichen Kindstod. Bitte beachtet: Euer Baby ist der schutzbedürftigste Passivraucher. Es kann sich weder beschweren, noch vermeiden, dass es dem Rauch ausgesetzt ist. Deshalb sorgt dafür, dass in der Wohnumgebung nicht geraucht wird.

ALLERGENARME SCHLAFUMGEBUNG

 

Euer Baby hat einen empfindlicheren Organismus als wir Erwachsenen. So solltet ihr eine Belastung mit Schadstoffen so weit wie möglich ausschließen, um ein gesundheitliches Risiko für Euer Baby zu vermeiden.

 

Dabei sind nicht nur chemische Mittel in der Produktion von Babyutensilien, sondern auch biochemische Einflüsse wie z.B. eine nicht ausreichende Reinigung oder Belastung mit Pilzen und Bakterien zu berücksichtigen. Allergieprävention bei Babys wird immer wichtiger, da nicht nur immer mehr, sondern auch immer jüngere Kinder unter allergischen Reaktionen leiden. Solange nicht sicher ist, wodurch genau die zunehmende Anzahl von Allergien im Kindesalter verursacht wird, bleibt nur die Möglichkeit, die Anzahl und Menge von biologischen und chemischen Schadstoffen in der (Schlaf-)Umgebung von Babys so gering wie möglich zu halten.Achtet deshalb beim Kauf von Babykleidung oder Schlafsäcken auf entsprechende Prüfzertifikate. Sorgt auch dafür, dass Eure Haustiere zu der unmittelbaren Schlafumgebung Eures Kindes keinen Zugang haben.

 

Vermeidung von Elektrosmog

In verschiedenen wissenschaftlichen Arbeiten konnte nachgewiesen werden, dass elektromagnetische Strahlung unseren Hormonhaushalt, unser Immunsystem, unser Nervensystem und unsere Psyche beeinflussen kann. Natürlich gehören Handy, Babyphon und Co. heute zu unserem Leben dazu und sind auch nicht per se als schlecht zu verurteilen. Dennoch empfehlen wir Eurch aus Gründen der Vorsicht, Steckdosenverteiler oder Verlängerungskabel usw. nicht in unmittelbarer Nähe des Babybettes zu verlegen. So könnt ihr eine zu hohe Elektrosmogbelastung vermindern. Zwischen dem Babybett und einem Babyphon, Mobiltelefon oder Handy wird ein Abstand von mindestens einem Meter empfohlen, um das Gesundheitsrisiko durch elektromagnetische Strahlung möglichst klein zu halten.

 

 

Quellen

Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: Sicherer und gesunder Babyschlaf (2019). https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/praevention/kindergesundheit/sicherer_babyschlaf/index.htm

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Das Baby. Informationen für Eltern über das erste Lebensjahr (2018). https://www.bzga.de/infomaterialien/kinder-und-jugendgesundheit/das-baby/

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Schlafempfehlungen für das Baby (2019). https://www.bzga.de/infomaterialien/kinder-und-jugendgesundheit/plakat-schlafempfehlungen-fuer-das-baby/

Deutsche Akademie für Kinderheilkunde und Jugendmedizin e.V.: Die optimale Schlafumgebung für Ihr Baby. Ein Ratgeber für Eltern und alle, die es werden wollen (2008). https://www.geps.de//wp-content/uploads/DieOptimaleSchlafumgebungFuerIhrBaby_Broschuere.pdf

Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen: Sicherer Schlaf für mein Baby. Ein Ratgeber für Eltern (2016). https://www.praeventionskonzept.nrw.de/mutterukind/materialien/1Sicherer_Schlaf_fuer_mein_Baby_Deutsch_Internet_2016-12.pdf