FOLGEN VON KOPFVERFORMUNGEN

Über die Folgen einer Lagefehlform des Schädels und deren Relevanz im Alltag von Betroffenen herrscht auch unter wissenschaftlichen Experten noch keine Einigkeit. Die wissenschaftliche Studienlage ist diesbezüglich kontrovers.

Prinzipiell ist bei lagebedingten Kopfdeformitäten bei guter motorischer Entwicklung eine spontane Besserung zu erwarten. Das Auftreten von Verformungen unter Jugendlichen scheint nicht relevant erhöht zu sein, weshalb manche Wissenschaftler die Problematik als langfristig nicht relevant erachten. Ebenso sind keine lebensgefährlichen Folgen zu erwarten.

Keine schwerwiegenden Folgen von Schädelverformungen im Säuglingsalter, aber psychosoziale Beeinträchtigung möglich

Dennoch gibt es auch eine Reihe anderer Untersuchungen, die durchaus potenziell negative Folgen einer Schädelverformung im Säuglingsalter vermuten. So können langfristige ästhetische Einbußen durch Fortbestehen bzw. fehlenden Ausgleich einer früheren Kopfverformung nicht ausgeschlossen werden. Dies wurde in Studien auch für potentiell mögliche soziale und psychologische Beeinträchtigungen wie z.B. Hänseln nachgewiesen. Des Weiteren gibt es Hinweise, dass insbesondere bei den asymmetrischen Formen (Plagiozephalie) auch andere Strukturen wie z.B. die Schädelbasis betroffen sein können und dies in der weiteren Entwicklung zu Asymmetrien z.B. in der Kieferentwicklung führen könnte. Andere Studien wiesen einen erhöhten Bedarf schulischer Unterstützung bei Kindern mit früherer Schädelverformung nach.

Trotz und gerade aufgrund der wissenschaftlich uneinheitlichen Datenlage zu möglichen Folgen ist es ratsam, einer Entstehung lagebedingter Deformationen durch gezielte Maßnahmen von Anfang an entgegen zu wirken.

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