WIE HÄUFIG TRETEN LAGEBEDINGTE SCHÄDELDEFORMITÄTEN AUF?
Seit den 90er Jahren empfehlen Ärzte die Rückenlage für den sicheren Babyschlaf. Damit sinkt das Risiko für den plötzlichen Kindstod. Quasi als Nebenwirkung steigt aber auch die Anzahl der lagebedingten Kopfverformungen bei Babys. Das liegt daran, dass die Schädeldecke der Kleinen nach der Geburt und in den ersten Lebensmonaten noch sehr weich ist und die Muskulatur noch nicht ausgereift.
Deswegen leiden immer mehr Babys unter Schädelverformungen verschiedener Schweregrade. Zur Häufigkeit des Auftretens dieser Schädelasymmetrien gibt es unterschiedliche Angaben. War in den 70er Jahren nur etwa jedes 300. Kind betroffen, variiert die Zahl der von Kopfverformungen betroffenen Säuglinge in heutigen wissenschaftlichen Studien zwischen 10 und 48 Prozent. Jüngere Veröffentlichungen gehen eher von einer höheren Verbreitung aus.
Am häufigsten kommen lagebedingte Verformungen vor, die jedes Baby treffen können. Durch vieles Liegen auf dem Rücken kann es zu einer so genannten Brachyzephalie, einem Plattkopf beim Baby, kommen. Fällt der Kopf immer wieder in dieselbe Richtung kann sich eine Plagiozephalie, ein Schiefschädel, entwickeln. Auch wenn sich diese Verformungen während des Wachstums oftmals wieder ausgleichen, können bei schweren Formen bleibende Deformitäten und Langzeitfolgen wie Kieferfehlstellungen oder Bewegungs- und Haltungsschäden nicht ausgeschlossen werden.