Ein viel diskutiertes Thema zu denen es

ganz unterschiedliche Meinungen gibt.

Dabei sind die Experten sich heute einig:

Schlafen am besten in Rückenlage.

 

WAS IST DIE BESTE SCHLAFPOSITION FÜR MEIN BABY?

 

Über die richtige beziehungsweise beste Schlafposition für Ihr Baby und ihre Bedeutung für das Wohlbefinden Ihres Kindes gibt es viele unterschiedliche Meinungen. Im Laufe der Jahre wurden zahlreiche Studien veröffentlicht, die sich mit dieser Thematik eindringlich beschäftigen. Insbesondere im Zusammenhang mit dem Thema „Plötzlicher Kindstod“ (SIDS; von engl. sudden infant death syndrome) spielt die Schlafposition des Babys eine Rolle.

Laut wissenschaftlicher Untersuchungen gehört eine gefährliche Schlafposition wie zum Beispiel die Bauch- oder Seitenlage zu den zentralen Risikofaktoren dieser tragischen Todesfälle, bei denen ein zuvor gesundes Baby plötzlich und unerwartet ohne erkennbare Ursache verstirbt. Die Ursachen für den plötzlichen Kindstod sind auch heute noch nicht bis ins letzte Detail bekannt. Fachleute gehen davon aus, dass beim SIDS häufig verschiedene, gemeinsam auftretende Faktoren zusammenkommen.

Wir möchten hier an dieser Stelle nicht das Thema „Plötzlicher Kindstod“ als solches in den Mittelpunkt stellen, sondern uns näher mit den verschiedenen Schlafpositionen für Ihr Baby beschäftigen, damit Sie diese verstehen und gefährliche Schlafpositionen als Risikofaktoren erkennen und vermeiden können.

Die sicherste Schlafposition für ihr Baby ist die Rückenlage

 

 

DIE RÜCKENLAGE WIRD AUS GUTEM GRUND EMPFOHLEN

Die Untersuchungen einer groß angelegten Studie in den USA dazu zeigen, dass die Anzahl der Kinder, die auf dem Rücken gelagert wurden, von 1993 bis 2010 von 17 auf 73 % anstieg. Gleichzeitig haben sich die Fälle vom plötzlichen Kindstod mehr als halbiert – von 4.700 Fällen 1993 auf 2.063 im Jahr 2010.

Die konsequente Rückenlage von Neugeborenen ist ein zentraler Bestandteil der Empfehlungen für den sicheren Babyschlaf und findet sich seit einigen Jahren in den Leitlinien der Fachgesellschaften wieder. So empfehlen sowohl die Arbeitsgemeinschaft der wissenschatlichen Fachgesellschaften zur Prävention des plötzlichen Säuglingstods, die der Betreuung von Neugeborenen in der Geburtsklinik als auch die Leitlinie der American Academy of Paediatrics die Rückenlage für die Schlafphasen.

Doch auch wenn diese wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Rückenlage als einzig geeignete Schlafposition für Babys heutzutage gesichert sind und auch bei Ärzten und Experten Einigkeit besteht, sind Ihnen als Eltern bzw. Erziehungsberechtigte vielleicht auch schon einmal kritische Stimmen untergekommen.

Gegner der Rückenlage als Schlafposition argumentieren zum Beispiel, dass Babys, die auf dem Rücken schlafen, eher der Gefahr ausgesetzt sind, Erbrochenes in die Luftröhre zu bekommen. Doch eine Vielzahl von Studien hat gezeigt, dass es kein erhöhtes Auftreten von derartigen Zwischenfällen (wie dem Eindringen von Erbrochenem, Nahrung, Flüssigkeit etc. in die Atemwege) bei Babys in Rückenlage gibt. Hier besteht also kein Zusammenhang und somit kein „Nachteil“ der Rückenlage gegenüber der Bauch- oder Seitenlage. Zudem verfügt Ihr Baby über sehr gute angeborene Schutzreflexe, die auch in Rückenlage bestens funktionieren.

Ein anderer Grund, warum manche Eltern nach wie vor ihren Säugling in Bauchlage schlafen legen, ist, dass sie den Eindruck haben, ihr Säugling schläft „besser“ bzw. erwacht seltener. Aber Achtung: Experten lehnen genau aus diesem Grund die Bauchlage als Schlafposition ab, denn besseres Schlafen ist nicht notwendigerweise sicheres Schlafen!

SEIEN SIE SICHER: DIE RÜCKENLAGE IST NACHWEISLICH DIE BESTE SCHLAFPOSITION FÜR IHR BABY

Ihr Kind kann in dieser Position gut und frei atmen und es besteht nicht die Gefahr, dass es sein Gesicht in die Matratze drückt und keine Luft mehr bekommt. Dies gilt auch für Neugeborene: Wenn Sie Ihr Baby von Geburt an zum Schlafen auf den Rücken legen, wird dies für Ihr Kind schnell zu einer Gewohnheit, welche viele Säuglingen in ihren ersten Lebensmonaten beibehalten.

Doch genau hier kommen Sie zwangsläufig mit der „Schattenseite“ der Rückenlage in Berührung: Durch die einseitige Druckbelastung des anfangs noch weichen Köpfchens Ihres Kindes besteht bei der Rückenlage ein Risiko für die Entwicklung einer Schädelverformung. Gerade in den ersten Lebenswochen ist Ihr Kind noch wenig mobil und liegt häufig und lange in seinem Bettchen, ohne sich großartig zu bewegen. Ruht also der Kopf Ihres Babys häufig auf einer Stelle (was bedingt durch die empfohlene Rückenlage oft der Hinterkopf ist), muss genau diese Stelle immer wieder einem erhöhten Druck standhalten. Durch diese Belastung kann der empfindliche Babykopf dann leicht seine natürliche, rundliche Form verlieren. Häufig zeigen sich dann häufig ein sogenannter „Plattkopf“ oder eine schiefe Kopfform.

Doch Sie können etwas dagegen tun: Neben unserer Empfehlung, Ihr Baby in wachem Zustand auch mal auf den Bauch zu legen um seine Muskulatur und Motorik zu trainieren und es häufig zu tragen, raten wir zu einer speziellen Kopfunterlage (Babykissen). Denn gerade in den ersten Lebenswochen und -monaten (also der kritischen Phase der Entwicklung einer Kopfverformung) schläft Ihr Kind sehr viel und liegt somit häufig auf dem Rücken in ein und derselben Position. So können Sie neben einer sicheren Schlafposition – der Rückenlage – auch ganz einfach zu einem gleichmäßigen, schönem und vor allem gesunderen Kopfwachstum Ihres Babys beitragen..

HIER MEHR ÜBER DIE ANWENDUNG VON BABYKISSEN ERFAHREN

GEFÄHRLICHE SCHLAFPOSITION

Wir möchten uns an dieser Stelle mit denjenigen Schlafpositionen beschäftigen, die als gefährlich gelten und die Gründe dafür erläutern. Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Studien, die „Schlafen in Bauchlage“ als einen der Hauptrisikofaktoren für den plötzlichen Kindstod (SIDS) nennen. Nachdem sich im Laufe der Zeit der Zusammenhang zwischen Bauchlage und dem plötzlichen Kindstod immer mehr erhärtet hatte, empfahl 1992 die American Academy of Pediatrics (AAP), Säuglinge während des Schlafens nicht mehr auf den Bauch zu legen. Die zunächst noch weiterhin empfohlene Seitenlage im Schlaf geriet jedoch bald darauf ebenfalls in die Kritik, da sie als sehr instabil gilt und das Baby beim Schlafen leicht auf den Bauch rollen kann. In zahlreichen Kampagnen zur Babygesundheit wurde daraufhin die Rückenlage als einzig sichere Schlafposition mit dem Schlagwort „back to sleep“ empfohlen.

 

 

 

Für den Babyschlaf raten Experten von der Bauchlage ab.Im Wachzustand ist die sogenannte “tummy time” eine tolle Maßnahme um Ihrem Baby eine neue Perspektive zu bieten und die Mobilität zu trainieren

 

 

Somit gilt:

  • Wenn Ihr Baby schläft, legen Sie es unbedingt auf den Rücken. Die Rückenlage ist die einzig sichere Position für Ihr Baby, während es schläft
  • Die Bauchlage und auch die Seitenlage können für ihr schlafendes Baby gleich aus mehreren Gründen gefährlich werden. Wieso das so ist, erklären wir Ihnen in den folgenden Abschnitten
  • Neben der Wahl der richtigen Schlafposition spielen auch weitere Faktoren eine wichtige Rolle für einen gesunden und sicheren Babyschlaf

BAUCHLAGE

Die „böse“ Bauchlage. Gerade bei diesem Thema bekommen viele Eltern den gut gemeinten Rat (häufig von ihren eigenen Eltern bzw. älteren Generationen): Auf dem Bauch schläft ein Baby immer noch am besten. Schließlich haben Sie ja als Baby auch prima auf dem Bauch geschlafen und Ihnen geht es heute gut. So gefährlich kann die Bauchlage doch also gar nicht sein.

Doch weit gefehlt: Die Bauchlage gilt als einer der zentralen Risikofaktoren beim plötzlichen Kindstod. Wie bereits erwähnt, kommen dabei häufig mehrere Ursachen zusammen, doch die Bauchlage als Schlafposition gilt heutzutage als gefährlich für Ihr Baby und seinen gesunden Schlaf. Seitdem die Rückenlage als richtige und sichere Schlafposition von Ärzten und Experten empfohlen wird, sind die Fälle von plötzlichem Kindstod um mehr als 90 Prozent zurückgegangen.

So weit, so gut. Doch warum genau die Bauchlage ein erhöhtes Risiko für den plötzlichen Kindstod darstellt, bleibt hingegen bis heute eher spekulativ. Einige Mediziner und Experten führen dies darauf zurück, dass das Baby in Bauchlage nicht vollkommen frei und unbeschwert atmen kann. Konkret: Das Schlafen des Babys in Bauchlage begünstige die Rückatmung von kohlendioxidreicher und somit sauerstoffarmer Ausatmungsluft. Hinzu könne auch noch eine Überwärmung der Körpertemperatur des Babys kommen, da eine Wärmeabgabe über das Gesicht schlechter möglich ist.

DIE BAUCHLAGE IST FÜR IHR BABY KEINE GEEIGNETE, SONDERN EINE GEFÄHRLICHE SCHLAFPOSITION.

 

Doch wie sieht es aus, wenn Ihr Baby wach ist? Hier ergibt sich ein ganz anderes Bild, denn bei Babys, die nicht schlafen, ist die Bauchlage durchaus sinnvoll.

Nutzen Sie die Bauchlage, um mit Ihrem Baby spielerisch zu trainieren. Sie werden merken, dass Ihr Kind versuchen wird, sein Köpfchen anzuheben, denn Ihr Baby ist neugierig und möchte sich umschauen. Natürlich klappt das nicht gleich von Anfang an, denn gerade in den ersten Lebenswochen ist die Muskulatur Ihres Babys kaum ausgeprägt. Doch je mehr Sie üben, desto besser entwickelt sich die Nackenmuskulatur Ihres Babys, sodass es sein Köpfchen bald ganz allein oben halten und seine Umgebung entdecken und erkunden kann.

Doch geben Sie Acht, dass Sie als Eltern Ihr Baby während dieses Trainings in Bauchlage nicht unbeaufsichtigt lassen. So können Sie jederzeit eingreifen, sollte sich Ihr Kind in der Bauchlage nicht wohlfühlen oder kurz vor dem Einschlafen sein. Denn sonst kann es passieren, dass Ihr Baby so erschöpft ist, dass es auf dem Bauch einschläft – und Sie wissen nun, dass das gefährlich werden kann.

Die Bauchlage gilt bei wachen Babys auch als vorbeugende Maßnahme zur Vermeidung von Kopfverformungen, wie zum Beispiel einem sogenannten Plattkopf oder schiefen Kopf. Ihr Säugling ist in den ersten Lebenswochen nur wenig mobil; die meiste Zeit liegt er auf dem Rücken, zum Beispiel wenn er schläft. Die dauerhafte Rückenlage, die zum Schlafen zwar ideal ist, kann sich jedoch negativ auf die Kopfform Ihres Babys auswirken. Gerade in den ersten Lebensmonaten ist das empfindliche Babyköpfchen noch sehr weich und leicht formbar. Eine ständige Belastung der immer gleichen Kopfstelle kann somit dazu führen, dass der Kopf Ihres Kindes seine natürliche, runde Form verliert und eine Kopfverformung begünstigt wird. Deshalb sprechen sich Ärzte und Experten nicht grundsätzlich gegen die Bauchlage aus, sondern nur gegen die Bauchlage als Schlafposition. Sie empfehlen sogar, wache Babys jeden Tag für eine Zeit lang auf den Bauch zu legen. So können Sie als Eltern die dauerhafte, einseitige Druckbelastung verhindern und gleichzeitig die Stärkung der Nacken- und Rückenmuskulatur und die motorischen Fähigkeiten Ihres Babys optimal fördern.

MEHR ZUR VERMEIDUNG VON KOPFVERFORMUNGEN ERFAHREN

SEITENLAGE

 

Zum Kuscheln in den Wachphasen eine tolle Position aber für den Schlaf raten die Experten von der Seitenlage ab. Sie ist sehr instabil und die Babys können sich unbewusst auf den Bauch drehen.

 

Und genau hier liegt die Gefahr: Wenn Sie ihr Baby auf die Seite legen, ist seine Schlafposition nicht stabil. Es kann ganz leicht passieren, dass sich Ihr Kind im Schlaf auf den Bauch rollt – mit den bekannten Gefahren und potenziellen Folgen.

 

Somit gilt: Auch die Seitenlage ist KEINE geeignete Schlafposition für Ihr Baby.