Babys erstes Weihnachten

Wenn die Kleinsten die größten Augen machen.

Es gibt wohl kaum etwas, das mehr Magie und Faszination wecken könnte, als die Weihnachtszeit aus der Perspektive unserer kleinen Mäuse. All die Dekoration und funkelnden Lichter, appetitlicher Plätzchenduft, besinnliche Weihnachtslieder, unermessliche Vorfreude auf das Öffnen der Kalendertürchen und schließlich auf die Bescherung – es ist das Zusammenspiel vieler unterschiedlicher Reize und Einflüsse, die die magische Atmosphäre (insbesondere für die Kleinen) ausmacht.

Aber wie nehmen eigentlich die ganz Kleinen ihre Weihnachtspremiere wahr? Davon abgesehen, ob der frische Nachwuchs im Januar oder November das „Licht der Welt“ erblickt hat, sollten wir Großen beim Heranführen an den „Glanz der Weihnachtszeit“ eher dezent denken und handeln.

Natürlich genießen wir Mamas und Papas die nostalgischen Gefühle und die wiederkehrende Faszination für das große Fest, jedoch ist weniger oft mehr. Für eine harmonische und zufriedene Weihnachtszeit im Sinne des Babys, der Eltern sowie der Familie und Freunde bedarf es nicht viel. Die Devise lautet: weniger Stress und mehr qualitative Familienzeit.

Erste Weihnacht mit Baby: Wenn der Glanz auch in die Augen der Großen zurückkehrt 

Mit dem Erwachsenwerden schwindet manchmal der Reiz der Weihnachtszeit und das nahende Fest, das jedes Jahr aufs Neue ganz plötzlich und unerwartet kommt, ist für uns häufig mehr Fluch als Segen. Statt Besinnlichkeit ziehen sich Jahresendstress und die Geschenkejagd durch die Adventszeit. Das ganze gipfelte bei uns dann häufig in einer völlig chaotischen Küchenschlacht, um das Weihnachtsmenü vom letzten Jahr wieder zu übertreffen. Dazu kam nicht selten ein viel zu ambitioniertes Partyhopping  an den drei Weihnachtstagen, um die in Trennung lebenden Eltern, Schwiegereltern, Verwandte und weiter weg lebende Freunde, die zur Weihnachtszeit zufällig in der Gegend sind unter einen Hut zu bringen. 

Dabei sollte Weihnachten doch eine besinnliche, familiäre und gemütliche Zeit sein. Eine Zeit zum Entschleunigen, Genießen und Wohlfühlen. Aber mit dem Erwachsenwerden schwindet häufig die Vorfreude, die Stimmung und die Fähigkeit, sich auf die wichtigen Dinge des Lebens zu konzentrieren.

Wie schön, dass mit der Geburt eines Babys nicht nur der normale Alltag bereichert wird, sondern dass besondere Fest- und Feiertage, allen voran Weihnachten, auch in uns wieder das innerliche Kind wecken und wir plötzlich wieder Vorfreude empfinden. 

Mama und Papa freuen sich zwar nicht mehr als üblich über die eigenen Geschenke, dafür steigt die Vorfreude auf die strahlenden Augen beim Nachwuchs. Der Anspruch, alles perfekt machen zu wollen, zu hoch angesetzte Erwartungen oder eine straffe Planung können aber schnell zu einem tränenreichen Fest führen und in einer schrillen Nacht enden. Deswegen sollten wir das erste Weihnachten mit unserem kleinen Schatz ganz entspannt angehen und mit den Menschen verbringen, die wir wirklich um uns haben möchten. Auch wenn Euch nach einem Fest in trauter Dreisamkeit  ist, ist das völlig in Ordnung und die Verwandtenbesuche können auf die anderen Tage verteilt werden. 

Wohlfühl-Weihnacht: 

Ist das Baby zufrieden, sind die Eltern entspannter.

Beim Anblick des eigenen Babys geht den Eltern ohnehin schon das Herz auf. Wenn der Knirps obendrein noch in besonders niedlicher oder festlicher Kleidung steckt, schmelzen alle dahin – sofern das kleine Model nicht lauthals kundgibt, dass das Outfit einfach furchtbar unbequem ist.

Ganz ehrlich: ein zufrieden dreinblickendes Baby mit entspannter Körperhaltung in einem flauschigen Strampler ist schöner als ein Schreibaby in Hemd und Jeans. Ein wenig weitergedacht, gilt gleiches auch für Fotos: Warum das Baby in eine Position oder Situation bringen, die es nicht mag? 

Spontane, ganz natürliche Fotos von zufriedenen Babys sind eine echte Bereicherung, sie werden eingerahmt und immer wieder angesehen.

Planung und Organisation

Gutes Planen und Organisieren ist jede Menge wert, solange der Fokus nicht verloren geht. Anstatt das Baby mitzuziehen oder nebenherlaufen zu lassen, sollten dessen Bedürfnisse im Zentrum stehen und alles Übrige weitestgehend drumherum gelegt werden. Dies bedeutet aber keineswegs, dass der Nachwuchs einen Schaulauf durch Familien- und Freundeskreise absolvieren soll. Der gewohnte Tagesrhythmus mit Ruhepausen sollte dem Babys weitest möglich erhalten bleiben. Und das schöne dabei ist, dass es auch uns entspannt, weil mit kleinem Baby nicht mehr jeder, erwartet dass wir zum Fest alles möglich machen und jeden Termin wahrnehmen. Also nutzt die Chance zur Entschleunigung für Euch und für Eure Mäuse. 

Eine feste und frühzeitige Festtagsplanung ist wichtig, sie sollte aber gleichzeitig möglichst flexibel sein, damit unvorhergesehene Abweichungen nicht gleich alles umwerfen. Je nach Größe der Familie und des Freundeskreises empfiehlt es sich in Ausnahmefällen, einige Treffen auf den Zeitraum nach den Weihnachtsfeiertagen zu verlegen.

Ist die Liste lang, kommt das Baby zu kurz

Selbstverständlich ist der eigene Anspruch an Babys erstes Weihnachten besonders hoch angesetzt. Das traute Heim aufräumen, reinigen und dekorativ herrichten, aufwendige Gerichte kochen, Plätzchen backen, Geschenke besorgen und verpacken oder gar selbst basteln – in Summe alles andere als entspannend. Und unsere kleinen Mäuse haben schon feine Sensoren für  unsere Befindlichkeit. Stehen wir unter Dampf, lässt das Baby im Zweifel Dampf ab.

Das Elternpaar untereinander sowie das gesamte Umfeld sollte jederzeit großes Verständnis aufbringen. Die frischen Großeltern, Onkel und Tanten sowie enge Freunde erwarten von jungen Eltern mit Sicherheit keine Schweinemedaillons mit Bohnen im Speckmantel und Creme Brûlée zum Dessert. Und bestimmt finden es auch alle in Ordnung, wenn ihr Euch einfach einladen lasst. 

Baby an Bord – gut versorgt

Sollte bei Euch eine längere Reise zu den Großeltern oder in den Weihnachtsurlaub anstehen, steht dem natürlich nichts im Wege.  Aber besonders zur Weihnachtszeit sollten Faktoren wie erhöhtes Verkehrsaufkommen oder die eisigen Temperaturen berücksichtigt werden. Eine gute Vorbereitung ist daher die halbe Miete. Bei Windeln, Kleidung oder Nahrung gilt: Besser zu viel als zu wenig. Das Lieblingsplüschtier sowie weitere Spielsachen und wichtige/gewohnte Gegenstände (z.B. Schlafsack, Decke, Nachtlicht) dürfen auch nicht fehlen.

Die Planung regelmäßiger und ausreichender Pausen sowie ein Blick auf die Verkehrsprognosen ist hilfreich. Ein angenehmes Klima im Fahrzeug und eine angemessene Reisegeschwindigkeit weiß das Baby zu schätzen.

 

Neugieriger Entdecker unterwegs: klassische Gefahrenquellen

Das Zuhause babysicher machen ist Pflicht auf der Eltern-Agenda: Ecken- und Kantenschutz, Steckdosensicherungen und Schubladenschlösser sind natürlich längst vorhanden. Doch mit Weihnachtsschmuck und Dekoration eröffnen sich für kleine Entdecker wieder ganz neue Welten.

Klassische Gefahren gehen beispielsweise von langen Tischdecken, Kerzen/Teelichtern und dem Weihnachtsbaum aus. An mancher Stelle können Eltern sicherlich verzichten, andererseits gibt es Alternativen wie etwa LED-Teelichter. Anstatt eines großen Weihnachtsbaums, der auf dem Boden steht, empfiehlt es sich, eine kleinere Tanne auf einem Beistelltisch oder ähnlichem Möbelstück zu platzieren.

Mit etwas Kreativität und Erfindergeist lässt sich das Zuhause ebenso sicher wie geschmackvoll schmücken.

Babys Wunschzettel: Made by Mama & Papa

Beim Thema Schenken scheiden sich die Geister, auch über die ersten Weihnachtsgeschenke für Babys hinaus. Ideell und emotional orientierte Menschen sind schöne, überraschende Dinge wichtig, die Freude machen.  Dem gegenüber stehen die Pragmatiker, die sich eher über praktische und alltagstaugliche Dinge freuen. 

Wenn es ums Baby geht, wissen die Eltern natürlich am besten, was dem Sprössling Spaß macht und was er gut gebrauchen könnte. Großeltern oder Onkel und Tanten möchten häufig gern selbst etwas Schönes aussuchen und schenken. Das sollten junge Eltern respektieren, aber gegebenenfalls ein Stück weit lenken. Nicht selten haben Babys vor ihrem ersten Geburtstag bereits einen Fundus von vier Spieluhren, sieben Schnuffeltüchern und elf personalisierten Lätzchen.

Fragen wie „was könnte eure kleine Maus denn gut gebrauchen?“ kommen Eltern daher sehr gelegen. Und weil die Kleinen sich auch meist an den kleinen Dingen wie etwa Rasseln am meisten erfreuen, können Familien im weiten Kreise guten Gewissens für vernünftige Geschenke zusammenlegen.

Bei uns hat es sich die letzten Jahre bewährt digitale Wunschlisten für unsere Söhne zu führen, die wir mit Paten, Großeltern und Freunden vor Weihnachten und Geburtstagen teilen. Zunächst nur von uns gepflegt, können wir hier inzwischen die Wunschzettel, die unsere Mäuse selber für das Christkind vorbereiten allen zur Verfügung stellen. So kommen sowohl schöne als auch nützliche Dinge zusammen, die Kinderaugen leuchten lassen. Und dieses Vorgehen hat sich für uns auch bewährt, um den Überfluss in Schach zu halten. Denn egal ob beim ersten, zweiten, dritten oder vierten Weihnachten gilt bei den Geschenken so wie auch bei allem anderen Weihnachtbrimborium – weniger ist mehr. Was zählt ist die gemeinsame und entspannte Zeit als Familie. 

In diesem Sinne wünschen wir Euch allen eine harmonische und besinnliche Zeit.